Tuya Knife “Tortuga v2” – das beliebte Piratenmesser entert erneut!
Nach dem „Blackbeard“ war das „Tortuga v1“ unser zweites Projekt mit Andi "1878 Knife Design" Thiel. Beide Modelle waren streng limitiert und kamen der für uns überraschend hohen Nachfrage nicht einmal ansatzweise nach. Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit Andi und Tuya den Nachfolger des sehr beliebten Slipjoints nun auf den Markt bringen können.
Das “Tortuga v2“ ist das dritte Slipjoint für Tuya Knife. Wer Andi nicht kennt: Hinter dem Pseudonym verbirgt sich der bekannte YouTuber und Messer-Enthusiast Andreas Thiel (vielen eben auch bekannt unter dem Social Media Account-Namen „Andi1878“), der schon in frühester Kindheit eine Faszination für Messer entwickelt hat. Diese Begeisterung für das älteste Werkzeug der Welt führte nicht nur zum Aufbau seines bekannten YouTube-Kanals, sondern auch zur Gründung der Facebook-Gruppe „The Pirate Ship – Knives and Gear“, in der er auch Administrator ist.
Ursprünglich war das Messer einmal ausschließlich für diese Facebook-Gruppe gedacht. Um der Gruppe und seinen Mitgliedern nach Jahren des Bestehens etwas Besonderes zu bieten, designte Andi nach eigenen Vorstellungen seinen ersten Entwurf: das „Blackbeard“. Sein erstes Slipjoint, das an das berühmte Modell „Lanny’s Clip“ angelehnt ist, wurde sofort ein voller Erfolg und war umgehend vergriffen. Was in der Messerwelt nur äußerst selten vorkommt, gelang dem Blackbeard aus dem Stegreif: Das Modell ist so gesucht, dass gebrauchte Modelle inzwischen über dem ehemaligen Neupreis angeboten werden. Angebot und Nachfrage bestimmen eben auch hier den Marktwert :-)
Mit dem Erscheinen des Tortuga v1, dem Nachfolger des ausverkauften Blackbeards, überrannte uns eine solche Nachfrage, dass es, auch aufgrund seiner ebenfalls strengen Limitierung, fast noch schneller ausverkauft war. Da wir die vielen leider leer ausgegangen Kunden nicht hängen lassen wollten, kam die Idee für eine zweite, technisch verbesserte und im Design leicht veränderte Neuauflage ins Spiel (Nota Bene: Das v1 „einfach“ noch einmal nachzuproduzieren wäre zwar aus kaufmännischer Sicht die einfachere Lösung gewesen, kam aber für uns moralisch nicht mal ansatzweise in Frage. Wir werden eine einmal herausgegebene Limitierung bei einem Messermodell nachträglich nicht aufweichen).
Das Tortuga v2 steht nun natürlich auch allen Nicht- sowie noch werdenden Piraten zur Verfügung. Wie auch bei seinen Vorgängern gilt es hier, eher schnell zu sein: Das Modell Tortuga v2 ist auf insgesamt 300 Einheiten weltweit limitiert; ca. 2/3 aller Messer sind nach Europa gekommen, während ca. 1/3 auch über den Atlantik hinweg in die USA verkauft werden. Unglaublich welche Nachfrage und welchen Erfolg dieses ursprünglich kleine Projekt erreicht hat!
Die 300 hergestellten Messer teilen sich dabei auf 3 Versionen auf:
- 125 Stück mit braunen Micarta-Griffschalen und S35VN-Klinge
- 125 Stück mit grünen Micarta-Griffschalen und S35VN-Klinge
- 50 Stück mit unbehandeltem Papier-Micarta und VG10-Damast-Klinge
Die Form des Tortugas ist eine moderne Interpretation eines klassischen Slipjoints. Es vereint die Design-Züge einer traditionellen Spearpoint- mit der einer Droppoint-Klinge; letztere ist unserer Meinung nach die etwas dominantere Form der beiden. Das klassische Design wird durch einen relativ großen Nagelhau (einem sogenannten „Longpull“) und einer angedeuteten falschen Schneide („Swedge“) noch verstärkt. Die elegante Satinierung in Längsrichtung unterstreicht dabei die klassische Anmutung dieses modernen Folders.
Als Klingenmaterial kommt für die beiden Varianten mit braunem bzw. grünem Micarta erneut der bewährte pulvermetallurgische S35VN von Crucible Industries zum Einsatz, der über alle Zweifel erhaben ist und mit Fug und Recht als moderner, rostfreier Premiumstahl bezeichnet werden darf. Die Variante mit Griffschalen aus unbehandeltem Papier-Micarta haben wir nochmals etwas strenger limitiert und mit einem VG10-Damast ausgestattet.
Alle Klingen verfügen über eine Schleifkerbe, die das Abziehen auf dem Leder sowie das Nachschärfen mit Schleifsteinen vereinfacht. Darüber hinaus ist das Ricasso bewusst großzügig ausgeführt, so dass das Messer auch gut im weiten Vorgriff für filigrane Detailarbeiten, bei der man sich viel Kontrolle über die Klinge wünscht, benutzt werden kann. Ein Pluspunkt in Sachen Vielseitigkeit.
Die Klinge wird mit einem schnörkellosen, eher geradlinigen Körper gepaart, der seinen Schwerpunkt auf Griffigkeit und Alltagstauglichkeit legt: Der vollintegrierte Bolster aus Titan bietet Schutz nach vorne zur Klinge, zwei sanfte, griffige Wellen, die über den Bauch verteilt sind, sowie der nach unten gezogene, halbrunde Griffabschluss sorgen für einen sicheren Halt in nahezu allen Gebrauchslagen.
Die Verbindung von Klassik mit Moderne spiegelt sich auch bei der Wahl der Griffmaterialien wider: Hier wurde Micarta mit Titan kombiniert. Micarta ist ein besonderer Werkstoff, der die Vorteile von Kunststoff (seine Haltbarkeit und die Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit) und Holz (bessere Haptik und Griffigkeit) miteinander vereint. Bei der Herstellung werden hier Schichten verschiedener organischer Trägerstoffe in Kunstharz getränkt und ausgehärtet. Das Ergebnis ist ein sehr stabiles und optisch vielseitiges Material; die unterschiedlichen Schichten bestimmen, wie das Endprodukt aussieht. Werden beispielsweise Schichten mit verschiedenen Farben in einer Micarta-Platte vereint, erhalten die fertigen Griffschalen eine Art Maserung. Die Modelle mit S35VN-Klinge wurden mit matt gestrahltem Leinen-Micarta ausgestattet; die Damast-Version bekam ein aufpoliertes Papier-Micarta, das eine Art „Maserung“ zeigt. Die Verschmelzung des robusten und sehr griffigen Micartas mit den gestrahlten Titan-Oberflächen für Bolster und Rahmen bietet einen wunderbaren Kontrast zwischen alten und neuen Materialien. Die Micarta-Schalen liegen vollflächig auf der Unterkonstruktion auf und werden mit jeweils zwei versenkten Schrauben gehalten. Die Kräfte, die bei der Benutzung eines Messers entstehen, werden beim Tortuga v2 vom robusten und gleichzeitig leichten Titan-Rahmen aufgefangen. Dieser hält am unteren Ende, für alle Freunde von Ziehilfen in Form von Lanyards, Beads und Paracord, eine Fangriemenöse (Lanyard Loch) bereit.
Beim Tortuga handelt es sich definitiv um einen Arbeiter (neudeutsch „User“), der jeden Tag dabei sein und genutzt werden möchte. Die traditionelle Slipjoint-Konstruktion ohne Verriegelung der Klinge ist dabei kein Hindernis… zumindest nicht für die Arbeiten, für die ein Taschenmesser auch gedacht ist; für das Spalten von Feuerholz und das Aufbrechen von Tresortüren empfehlen wir gerne geeigneteres Werkzeug :-)
Die konstruktive Kritik, die wir bzgl. seines Vorgängers erhalten haben, hat Tuya bei der Variante „v2“ natürlich nun konsequenterweise auch umgesetzt. In der Gesamterscheinung gibt es nun ein merklich verbessertes Fit-and-Finish, wozu bspw. auch die nun mittels Glasperlen matt gestrahlten Oberflächen der Titanbolster und des Titanrahmens gehören; betrachtet man die Details, wurden nun bspw. die Schrauben versenkt.
Auch im technischen Bereich hat Tuya einige weitere Verbesserungen umgesetzt. Der Stop-Pin wurde neu gesetzt und größer dimensioniert und schützt die zuschnappende Klinge sicher vor allen ungewollten Berührungen mit Bauteilen im Innern des Messers. Die Stärke und vor allem die Passgenauigkeit der Rückenfeder wurde modifiziert und der Clip, der sich bei der ersten Version des Tortugas manchmal etwas neigen bzw. verwinkeln konnte, sitzt nun verdrehsicher und fest in einer nun tieferen Ausfräsung auf der Rückseite der Griffschale. Der Half-Stop bei ca. 90° rastet knackig und vertrauenswürdig ein, während der gesamte Klingengang beim Öffnen und Schließen sauber arbeitet.
Beim Clip blieb Andi bei Altbewährtem; ein Clip muss auch unserer Meinung in erster Linie funktional sein. Kompromisse zugunsten eines auffälligen Designs wollten sich an dieser Stelle weder Tuya noch Andi erkaufen. Anstelle eines 3D-gefrästen Clips aus Titan kommt beim Tortuga daher ganz bewusst ein klassischer, gebogener Drahtclip – im Stile vieler Taschenmesser mit der Spinne im Logo – zum Einsatz. Diese Art Clips sind so flexibel, dass sie sich auch über einen dickeren Jeanssaum einfach schieben lassen; viele Titan-Clips scheitern an solchen Aufgaben und haben eine merklich geringere Spannweite, in der sie noch gut funktionieren. Dass unser gebogener Clip auch bei festem Zugriff keinen Hotspot für die Hände darstellt, macht die Entscheidung für diese Lösung nur nochmals konsequenter.
Auf die Klingenwurzel der Messer wurde die individuelle Seriennummer gelasert. Wer das Tortuga v2 gerne mit seiner persönlichen Wunschnummer haben möchte, meldet sich am besten per Telefon oder E-Mail bei uns. Wir schauen gerne nach, ob es Eure Wunschnummer noch gibt! :-)
Geliefert wird das Tortuga in einer wertigen, wasserdichten und abschließbaren Kunststoffbox inkl. Microfasertuch.
Klinge: CPM S35VN, Flat Grind mit Fehlschneide (Swedge) und Longpull / VG10-Damastklinge
Finish: satin
Klingenstärke: 2,3 mm / 0.09“
Klingenlänge: 82 mm / 3.23“
Griffmaterial: Linen Micarta in grün oder braun; Papier-Micarta
Rahmen und Bolster: Titan
Clipmaterial: Drahtclip Edelstahl
Washer: Phosphor-Bronze
Geschlossene Länge: 105 mm / 4.13“
Gesamtlänge: 187 mm / 7.36“
Gewicht: 82g / 2.89 oz