Bestech Knives Hedron
Das „Hedron“ ist, nach dem äußerst erfolgreichen Heidi Blacksmith #1, das bisher erst zweite feststehende Messer im Bestech Knives Sortiment. Gleichzeitig ist es auch die nunmehr zweite Zusammenarbeit zwischen Bestech und dem polnischen Messermacher und Designer Ostap Hel.
Durch seine erfolgreichen Kollaborationen mit Firmen wie bspw. Real Steel wurde Ostap schnell international bekannt. Auch wenn die meisten seinen Namen und seine Arbeiten daher bereits kennen dürften, lohnt es sich dennoch, ein paar Worte zum Designer selbst zu verlieren und seinen Hintergrund kurz vorzustellen:
Ostap Hel ist ein Vollzeit-Messermacher und -Designer. Er fand seine Berufung in dem Augenblick, als er 2009 in der Werkstatt seines Vaters sein erstes Messer selbst gebaut hatte. Die Leidenschaft für Design ist ihm in die Wiege gelegt worden: Sein Vater hat einen Abschluss in schaffender Kunst und das elterliche Wohnhaus war oft Refugium für Künstler und Kunststudenten. Ostaps allererstes Design ist bis heute im Hause Hel berühmt:
Bereits mit 2 Jahren hat Ostap ein Konzept-Auto gezeichnet. Mit dem Lippenstift seiner Mutter. Auf den Fernseher der Familie.
Die Jugendjahre waren geprägt durch sein stetig wachsendes Interesse am Mittelalter, seinen Rittern und seinen Waffen; hier kam auch die erste Liebe zu Messern auf. Ostaps Leidenschaft für das Rittertum wuchs so stark an, dass er ein ganzes Lehrjahr in der Werkstatt eines Rüstungsbauers verbrachte und mittelalterliche Metallfertigungsmethoden studierte. So befriedigend das Handwerk für ihn auch war, Ostap suchte schnell nach besseren, reproduzierbareren und verlässlicheren Herstellungsmethoden. Die Suche endete in einer eigenen Werkstatt, die mit modernen CNC-gesteuerten Fräsen ausgestattet ist.
Sein Hobby und die künstlerisch geprägte Kinderstube führten Ostap dennoch nicht direkt, sondern nur über einen Umweg zu seinem heutigen Beruf: Er studierte zunächst Rechtswissenschaften. Seine Abschlussarbeit „Knives, knuckles and other dangerous items in Polish legislation” lässt erahnen, dass das Herz trotz des Studiums nach wie vor am Messer und am Handwerk hing. Die Vernunft siegte dennoch und Ostap beendete nach 5 Jahren sein Studium der Rechtswissenschaften, bevor er sich voll und ganz dem Messerbau hingab. Neben den Messern stellt er auch ab und an noch Schmuck und EDC-Gadgets her.
Seitdem hat Ostap bereits mit vielen lokalen und regionalen Messermachen zusammengearbeitet und sein Spektrum kontinuierlich erweitert. Typisch für seine Arbeiten ist die Leidenschaft für geometrische Linien und Figuren, weiche Übergänge und die Liebe für den „Goldenen Schnitt“ (die Zahl Phi, ca. 1,6180, die das ideale Längenverhältnis zweier Gegenstände zueinander beschreibt, ist in der Natur und in der Kunst allgegenwärtig und wird vom Menschen als besonders harmonisch empfunden).
Der internationale Durchbruch gelang ihm dann Ende 2015 als sein erstes Klappmesser-Design in einer Kollaboration mit Michael Zieba (NYC) produziert wurde.
Mit dem „Hedron“ ist Ostap Hel nun zu Bestech zurückgekehrt und hat ein feststehendes Messer in idealer EDC-Größe auf den Markt gebracht. Seine Vorliebe für klare und starke Linien ist beim Hedron unverkennbar: Die Klinge des Hedrons folgt geradlinig einer betont einfachen Droppoint-Form. Mit ihren 93 mm (3,78 Zoll) Länge ist sie perfekt EDC-tauglich und in der Folge auch gemäß §42a tragbar (Stand 15.06.2020). Sie bietet eine kräftige, sauber ausgearbeitete Spitze und etwas Bauch in der Hauptschneide, die ansonsten einen sehr geraden Verlauf hat.
Alltäglich anfallende EDC-Arbeiten sind sicherlich das Hauptaufgabengebiet des Hedrons, wenn auch das breite Klingenprofil und die 3mm starke Vollintegral-Bauweise die nötige Widerstandsfähigkeit bieten, um auch bei fordernden Outdoor-Aufgaben eingesetzt werden zu können. Drei Jimpings helfen hierbei das Messer stets in einem festen Griff zu haben; sei es in einer normalen Haltung oder im Reverse-Grip. Gerade wenn es einmal schweißtreibender einhergeht oder man eine Detailarbeit mit viel Gefühl ausführen möchte, helfen die an drei verschiedenen Stellen angebrachten Querrillen (auf dem Klingenrücken, auf dem Messerrücken und auf der Unterseite).
Der rostträge D2-Stahl mit deutlichem Stonewash-Finish ist ein hierzu gut gewählter Klingenstahl: robust, einfach nachzuschärfen und widerstandsfähig. Nicht zuletzt ist er preiswert. Eine fein angedeutete Swedge lässt die Klinge dynamischer und leichter erscheinen.
Besonders beim Griff ist Ostaps Liebe zu geometrischen Figuren deutlich erkennbar. Laut Ostap ist das Kreieren von feststehenden Messern eine ganz andere, viel befreiendere Erfahrung im Vergleich zum Skizzieren von klappbaren Taschenmessern – gerade, wenn man an Ästhetik interessiert ist.
"Es gibt keine Beschläge oder konstruktionsbedingt vorgegebene Toleranzen, in die ich mein Design einpassen müsste und ich bin bei meiner Gestaltung der Konturen frei, ohne mich an einer offenen oder geschlossenen Position orientieren zu müssen", sagt er. " Formen und Längenverhältnisse zwischen Klinge und Griff kann ich so gestalten, wie ich es mag; ohne Einschränkungen.“*
"Messer sind wie Autos: die meisten von ihnen sind bequem genug für die alltäglichen Aufgaben, aber nicht alle können gutes Aussehen auch mit gutem Nutzen versehen".* Vom Zusammenspiel von Form und Funktion fasziniert, hat Ostap Hel für das Hedron nicht nur die visuellen, sondern auch die nützlichen Vorteile einfacher, polyedrischer Formen nutzen wollen.
"Wenn man genügend Erfahrung im Messerdesign hat, können auch einfachste Formen und Linien am Ende einen enorm positiven Einfluss auf die Gesamtergonomie ergeben".* In der Folge hat das Hedron einen Griff, der linear und rechteckig geformt ist und mit Ausfräsungen am vorderen und hinteren Ende besticht. Diese Formen verbinden sich nicht nur künstlerisch gesehen zu einem schönen Ganzen, sondern vor allem handwerklich zu einem ergonomisch hervorragend nutzbaren Messergriff. Nun erklärt sich auch der Name des Messers: der Begriff Hedron beschreibt allgemein eine Figur mit einer bestimmten Anzahl von Flächen (bspw. ein Tetrahedron).
Die Griffschalen aus braunem Canvas-Micarta sind mit Torx T8-Schrauben fixiert und haben ringsrum eine sanfte Fase erhalten, um der Hand ein kontinuierliches Arbeiten lange schmerzfrei zu ermöglichen. Die integrale Angel steht leicht dazwischen hervor. Am Heck versteckt sich zwischen den ausgesparten Griffschalen zudem eine nahezu unsichtbare Lanyard-Öse.
Das Bestech Knives Hedron wird mit einer Garantiekarte und Kydex-Scheide inkl. angeschraubter Gürtelschlaufe geliefert und wiegt mit ihr ca. 160 Gramm (ohne ca. 120 Gramm).
Klinge: D2, gehärtet auf 59-61 HRC, Flat Grind
Finish: stonewash
Klingenlänge: 93 mm / 3.7”
Klingendicke: 3 mm / 0.118“
Griffmaterial: Canvas Micarta
Scheide: Kydex mit Gürtelschlaufe
Gesamtlänge: 208,5 mm / 8.2“
Gewicht: ca. 160g (mit Kydex) / 120g (ohne Kydex)
*https://knifenews.com/ostap-hel-back-with-new-fixed-blade-for-bestech/