Bausatz Füllfederhalter Notarius Edelstahl
Notarius (lateinisch: „der Schreiber“) – unser erster selbstkonstruierter Füllerbausatz
Auf diesen Füllerbausatz sind wir ganz besonders stolz, denn das Design wurde zusammen mit unserem Drechselfreund Andreas Scheidecker erarbeitet und stammt damit zum Teil eben auch aus unserer eigenen Feder.
Gemeinsam mit Andreas haben wir ca. ein Jahr lang an Details getüftelt, bis wir zur Serienreife kamen. Unser erklärtes Ziel war es, einen bewusst schlichten und schnörkellosen Premium-Füllerbausatz anzubieten, der den späteren Nutzer mit einer perfekten Ergonomie erfreut. Ein Füller, der durch seine Sachlichkeit und Wertigkeit besticht und damit zeitlos an Generationen weitergegeben werden kann.
Ganz wichtig war uns dabei, dass die hochwertigen Federn des Typs 250 (#6) der weltweit renommierten Firma Peter Bock AG aus Handschuhsheim bei Heidelberg darin Platz finden. Diese Möglichkeit bekommt man bei Standard-Bausätzen, egal von welchem Anbieter, leider nur äußerst selten, was wir sehr schade finden. Günstigere No-Name Federn schreiben zwar oftmals erstaunlich gut und zuverlässig, dennoch fehlt die überwältigende Auswahl, die Bock mit seinem Sortiment anbietet:
von der einfachen Stahl-Feder bis zur edlen Platin-Feder, von der Standard-Feder in allen erdenklichen Strichbreiten über die spezielle Linkshänder-Feder bis zur Kalligraphie-Feder. Diese Auswahl ist bei den üblichen Füller-Bausätzen nicht möglich; hier ist man in aller Regel auf eine einzige Stahl-Feder, oftmals sogar in einer einzigen erhältlichen Strichbreite, eingeschränkt.
Durch die eingeschraubten Feder-Triples von Bock ist hingegen selbst ein späterer Wechsel auf eine andere Feder überhaupt kein Problem. Auch wenn das individuelle Schreibgefühl nicht messbar ist und man durchaus auch mit Federn anderer Hersteller sehr zufrieden sein kann, war es uns wichtig, die weltweit anerkannten Federn aus Heidelberg einzusetzen. Diese schreiben unserer persönlichen Meinung nach im direkten Vergleich sanfter, weicher und verlässlicher. Auch nach Jahren bekommt man Ersatzteile und genießt einen sehr guten, deutschen Service.
Wenn man nun aber einen solchen Bausatz auf dem Markt einfach nicht finden kann, muss man diese Idee aufgeben… oder es eben selbst in die Hand nehmen. Wir entschieden uns für letzteres und entwarfen unseren eigenen Bausatz.
Wir freuen uns, dass sich die Wege von Andreas und uns zum richtigen Zeitpunkt gekreuzt hatten. Bei diesem Projekt trafen unser Ehrgeiz und das Streben nach Perfektion mit der Detailverliebtheit und dem gutem Design-Geschmack von Andreas aufeinander. Eine Mischung, die unseren Notarius zu etwas Besonderem macht:
- Design, Entwicklung und komplette Fertigung inkl. aller Kleinteile in Deutschland
- Wesentliche Beschlagteile bestehen aus satiniertem Edelstahl und werden in Hessen für uns gedreht
- Das Griffstück ist für Schreibfedern des Herstellers Bock aus Heidelberg (Typ 250 / 6mm) ausgelegt; Ihre individuelle Wunsch-Feder wählen Sie einfach über das Drop-Down-Menü aus
- Der hochwertige Konverter mit Metallmanschette kommt von der Firma Schmidt aus dem Schwarzwald
- Die Kappe verschließt schnell und quietschfrei dank des gefrästen (und nicht wie üblich geschnittenen) Multistart-Gewindes
- Plastikfreie Verpackung: der Bausatz kommt in einer ökologisch sinnvollen, in Baden-Württemberg hand-genähten Filz-Tasche, die später auch als Etui für den fertigen Füller genutzt werden kann
Der Bausatz besteht aus zwei Messinghülsen, zwei Gewindeverbindern aus Edelstahl, einem Griffstück aus Edelstahl und einem hochwertigen Konverter. Bei der Satinierung des Edelstahls war es uns wichtig, eine äußerst kratze-resistente Oberfläche zu erreichen. Immerhin gleitet die Stahlkappe bei jedem Öffnen und Schließen auch leicht über das stählerne Griffstück. Nach ungezählten Wiederholungen dieser Vorgänge sind wir uns sicher, dass wir die richtige Wahl getroffen haben und nicht am falschen Ende gespart haben: Selbst bei unserem Prototypen, der mehrere Tage Messe und 1000 Hände über sich ergehen lassen musste, ist bis heute nichts zu erkennen.
Damit diese Hände nicht zu lange mit auf- und wieder zuschrauben des Füllers beschäftigt sind, haben wir uns für ein kurzes Doppelstartgewinde entschieden: damit ist die Kappe nach ca. einer halben Umdrehung geöffnet oder eben wieder geschlossen.
Als kleines, aber feines Detail haben wir sämtliche Gewinde unseres Notarius nicht schneiden, sondern drehen lassen. Die Flanken der Gewindegänge sind damit nicht nur glatter, sondern vor allem quietschfrei. Die meisten werden dieses Geräusch kennen: ein sauber geschnittenes Gewinde, Stahl auf Stahl, hat oft die Eigenschaft ein unangenehmes, quietschendes Geräusch zu erzeugen. Hersteller, denen ein solches Detail auffällt, wählen dann in der Regel einen weiteren Abstand zwischen den Flanken und nehmen als Nachteil in Kauf, dass der Verbund zwischen Kappe und Körper mehr Spiel aufweist. Wir entschieden uns dafür, das Spiel gering zu halten und die Gewinde zu drehen.
Bei der Stahlauswahl entscheiden wir uns für hochwertigen und gehärteten 316L, den so genannten „Chirurgenstahl“, der auch für Nickel-Allergiker kein Problem darstellt.
Da wir bei diesem Bausatz nicht vom Umweltbewusstsein eines fremden Herstellers abhängig sind, sondern unsere eigenen Wertvorstellungen umsetzen konnten, entschieden wir uns ganz bewusst auf eine plastik- und kunststofffreie Verpackung. Die Bausatz-Hülle, die später auch als Aufbewahrungs- oder Geschenktasche für den fertigen Stift genutzt werden soll, besteht aus Filz und wird ebenfalls in Deutschland hergestellt… wie man schnell erkennen kann, von Hand :-)
Die passenden Federn können einfach über das Drop-Down-Menü zusätzlich ausgewählt oder separat über unseren Shop erworben werden.
Der Bausatz wird mit zwei unterschiedlichen Sätzen Messinghülsen angeboten:
- Closed End Variante:
Hier ist ein Satz gleichlanger Hülsen enthalten, die für eine Bauform ohne Finials (Endkappen), d.h. mit geschlossenem Ende gedacht sind. Da unsere Kunden in diesem Fall die Länge von Kappe und Körper beim Drechseln gerne selbst bestimmen, haben wir die Hülsen nicht übermäßig lang gewählt, um Ihnen den Vorgang des Kürzens zu ersparen.
- Finial Variante:
Hier ist ein Satz unterschiedlich langer Hülsen enthalten, die für die Verwendung mit Finials (selbstgemacht oder unsere dazu passenden Edelstahl-Abschlusskäppchen, die als Zubehör gekauft werden können) gedacht sind. Bei der Bestimmung der Hülsenlänge für Kappe und Körper orientierten wir uns am „goldenen Schnitt“, um ein ausgewogenes und natürlich ästhetisches Verhältnis zu erreichen. Je nach individuellen Design-Wunsch und Empfinden, können Sie natürlich die Hülsen beliebig und einfach selbst kürzen.
Teilen Sie uns bei einer Bestellung bitte mit, welches Hülsen-Set Sie gerne haben möchten. Sollten Sie sich für die Edelstahl-Finials aus unserem Zubehör entscheiden, geben wir Ihnen natürlich automatisch die richtigen Hülsen mit.
Wie alle unsere Bausätze kommt auch dieser mit einer bebilderten Anleitung, die jeden Arbeitsschritt verständlich erklärt (Sie finden diese auch unter dem Link „Wissenswertes, Dokumente und Anleitungen“ links unten im Fußbereich unserer Seite). Wir zeigen dabei auch, wie man das abgebildete sogenannte „Closed End“ Design ohne Bushings einfach herstellen kann.
Sollten Sie dennoch einmal Fragen haben, freuen wir uns über Ihren Anruf.
Material: satinierter Edelstahl
Benötigt:
- Mandrel Stab A (6,35mm)
- Bushings "Notarius"
- Bohrer 13,2mm
Bilder zeigen fertiges Schreibgerät aus Wüsteneisenholz mit dazugehöriger Filztasche.
Lieferung ohne Holz- oder Kunststoffrohling.
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Andreas selbst sagt über das Projekt:
„Warum macht man das? Einen Füllerbausatz selbst entwickeln?
Als ich mit der Schreiberherstellung anfing, habe ich natürlich auch auf die bekannten Bausätze zurückgegriffen. Beim Thema Füller konnte ich jedoch keine, für mich, brauchbaren Teile finden. Alles, was es aktuell im Angebot gibt, ist mir persönlich zu verspielt. Zuviel Gold, zuviel unschöne und nicht dauerhaft haltbare Beschichtungen, zuviel Bling Bling. Alles das, was ich nicht wollte, gab es schon…
Beruflich komme ich aus der Metallbranche und habe schon immer gerne mit den verschiedensten Edelstählen gearbeitet. Da ich von der Kombination „Holz & Edelstahl“ sehr fasziniert war, dachte ich mir: ‚Naja, so schwer kann das ja nicht sein!‘
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, ersten Prototypen, großem Verzweifeln und einem verzweifelten in die Ecke werfen, um dann doch wieder von vorne anzufangen, ist es mir letztendlich gelungen, etwas Schönes und Brauchbares zu entwickeln.
Ich habe das Ganze in absoluter Eigenregie gemacht.
Ich wollte etwas Wunderschönes erzeugen.
Ich wollte, dass der Schreiber MIR gefällt.
Ich wollte eigentlich nur einen oder zwei machen.
Es sind auch fast alle Punkte so eingetroffen wie geplant. Nur der letzte nicht, sonst könnten wir den Bausatz hier nicht anbieten.
Ich freue mich, dass ich mit Sascha Stölp jemanden gefunden habe, der genauso viel Liebe in dieses Projekt gesteckt hat, wie ich!“
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